Freitag, 27. April 2012

Mauro Corona - Im Tal des Vajont


Was hab ich auf dieses Buch gewartet. Schon sehr lange immer wieder in den Vorschauen aufgetaucht und immer und immer wieder wollte ich am Liebsten sofort damit anfangen.

Zino Corona wächst Ende des 19. Jahrhunderts in einem Bergdorf in Fiaul auf. Er uns ein bester Freund Raggio beschließen eine Käserei aufzumachen, die schnell auch ziemlich gut läuft. Doch Raggios Frau versucht Zino zu verführen. Ein Drama von biblischem Ausmaß nimmt seinen Lauf. Zino gerät immer tiefer in die Schuld, erst will er Raggio vergiften und damit töten, doch derselbige wird verrückt und sinnt nun hinter seinen verwirrten Gedanken auch auf Rache. Das alles in der Einsamkeit der Bergwelt, der schönen aber auch unbarmherzigen Natur und den langen, eisigen Wintern und heißen Sommern ergibt einen wunderschönen Roman.

Wer auf Romane steht, die in den Bergen spielen, der die karge Landschaft und die ruppige Art der dort lebenden Bevölkerung mag, der sollte hier zugreifen. Auch die mich immer wieder an "Das finstere Tal" erinnernde Rache/Schuld-Geschichte lässt einen nicht locker. Einzig kritikwürdig: Mauro Corona hat ein wohl bisschen fremdes Weltbild, bzw. von Emanzipation noch nie etwas gehört. In seinem Buch wird die Frau oft als das Böse, die Versuchung dargestellt und der Mann nur als derjenige, der nicht willensstark genug ist, um ihr zu widerstehen. Ansonsten ist "Im Tal des Vajont" ein wirklich klasse Roman, der für Menschen die die Berge lieben, eine absolute Empfehlung ist.

9/10

Graf; 2012; 18,- €

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