Sonntag, 19. Juni 2011

Daniel Woodrell - Winters Knochen


Ree Dolly, 16 jähriges Mädchen im Hinterland Missouris wohnhaft. Als ihr Vater Jessup, ein Meth-Koch, plötzlich verschwindet, gerät die ganze Familie in Gefahr. Der polizeilich gesuchte Jessup hat das Haus der Dolly's als Kautionshinterlage verpfändet und bedroht damit die komplette Existenzgrundlage der Familie. Ree, die sich um ihre geistesgestörte Mutter und deren beiden Söhne kümmern muss, macht sich auf die gewaltvolle und anstrengende Suche nach ihrem Vater.

Ein Buch, dass von seiner Schlichtheit lebt. Die Familien auf dem Land, die Einfachheit der dortigen Bewohner, zwischen Meth-Küchen, Schießeisen und rostigen Pick-Ups und die verzweifelte Suche, die natürlich alles überschattet.

Wahrlich ein absolutes Lesevergnügen, der Liebeskind Verlag schafft es wieder, nach "Das finstere Tal", einen wahnsinnig guten Roman herauszubringen. Die dortigen Veröffentlichungen müssen in der Zukunft mal näher ins Auge gefasst werden.

Winters Knochen wurde wohl mittlerweile auch verfilmt. Bin mir aber noch unsicher, ob ich mir nach diesem Lesegenuss den Film überhaupt anschauen soll.

9/10

Liebeskind; 2011; 18,90 €

1 Kommentar:

  1. Nachtrag (Nur lesen, wenn das Buch bereits bekannt ist!):

    Den Film leider mittlerweile doch angeschaut. Wo soll man anfangen. Was macht auf einmal das kleine Mädchen anstatt dem 2. Bruder da? Warum hat Ree, die im Buch ausschließlich Kleider trägt nie eins in dem ganzen Film an? Wo wird auf die kleinen Details geachtet, die überall herumliegenden Drogen, die Waffen? Wo ist der Winter? Die rasante Autofahrt über Schnee und eisglatte Straßen inkl. völliger Zugedröhntheit fehlt genauso wie die besondere Freundschaft zwischen Ree und Gail. Auch das Ende wurde völlig anders dargestellt. Insgesamt einfach nur ziemlich enttäuschend verfilmt. Absolut niemanden würde ich empfehlen nach Lektüre des Buchs diesen verhunzten Film anzuschauen.

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